An
Herrn Bundeskanzler Sebastian Kurz
Herrn Vizekanzler Mag. Werner Kogler
Herrn Innenminister Karl Nehammer, MSc
Herrn Außenminister Mag. Alexander Schallenberg
Frau Bundesministerin für Justiz Dr.in Alma Zadić

Offener Brief: Drohungen gegen eine Person des öffentlichen Lebens mit lateinamerikanischen Wurzeln

Sehr geehrte Damen und Herren,

Der Dachverband lateinamerikanischer Vereine in Österreich ist eine Organisation, die sich seit vielen Jahren für Migranten einsetzt, insbesondere für Einwanderer mit lateinamerikanischen Wurzeln und deren Nachkommen. Unser Anliegen ist es, die Solidarität und gegenseitige Unterstützung der LateinamerikanerInnen in Österreich zu fördern und das Zusammenleben zwischen den Migranten und der österreichischen Gesellschaft positiv zu beeinflussen.

Durch unsere Arbeit wissen wir, dass Einwanderer mit Rassismus und Ausgrenzung konfrontiert werden und dass sich diese Problematik auf ihre Nachkommen überträgt. Das jüngste Beispiel dafür und der Grund, warum wir diesen Brief veröffentlichen, ist die nun schon fünfte Morddrohung gegen den österreichisch-chilenischen Ökonomen und Publizisten Dr. Sebastian Bohrn Mena. Wir sind sehr besorgt und sehen uns verpflichtet, als repräsentative Einheit zu handeln.

Durch seine journalistischen und politischen Aktivitäten ist Dr. Bohrn Mena eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und somit rassistischen und fremdenfeindlichen Angriffen ausgesetzt, die in den vergangenen Tagen ein nicht mehr zu ignorierendes Ausmaß angenommen haben.

Die Familie von Dr. Bohrn Mena mütterlicherseits floh 1975 nach Österreich vor einer grausamen Militärdiktatur in Chile, Herkunftsland der Familie Mena. Hier fand sie ein hohes Maß an Solidarität, Schutz und Sicherheit.

Diese Sicherheit ist jetzt gefährdet. Die aktuellen Drohungen gegen Dr. Sebastian Bohrn Mena sind eindeutig politisch motiviert und beziehen sich ausdrücklich auf seine Wurzeln. Wir fordern Sie dringend auf, alle Maßnahmen zu ergreifen, um seine körperliche und geistige Unversehrtheit, und die seiner Familie, sicherzustellen.

Die Situation von Dr. Bohrn Mena betrachten wir als ein alarmierendes Zeichen, das all jene betrifft, die ihre Wurzeln im Ausland haben. Daher appellieren wir an Sie, einen Aufruf für ein friedliches Miteinander in Österreich zu tätigen, und offiziell Stellung zu nehmen, um aufzuzeigen, dass eine solche diskriminierende Behandlung von Einwanderern und ihren Nachkommen in keiner Weise zu tolerieren ist.

Die Ausgrenzung und Entwürdigung von Menschen und die Gefährdung ihrer Sicherheit beginnen mit Worten. Gleichgültig ob man die Meinung und die politische Einstellung von Dr. Bohrn Mena teilt, dürfen wir nicht abwarten, bis aus diesen drohenden Worten konkrete Taten werden.

Hochachtungsvoll,

Juan Fernández 
Obmann

Wien, 19. August 2020

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