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Der Amazonas – eine Tragödie, die uns alle betrifft
Als Organisation möchten wir hiermit unsere tiefste Bestürzung über die zahlreichen Brände im Amazonasgebiet kundtun, die ein ganzes Zehntel der gesamten Biodiversität der Erde und den Lebensraum von über 34 Millionen Menschen gefährden.
Der Amazonas spielt eine wichtige Rolle für unseren Planeten, indem er als natürlicher Lebensraum für eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren rund 20 % des gesamten Sauerstoffs produziert. Deshalb verschlimmern die Brände im Regenwald die globale Klimakrise. Durch die Verbrennung der Vegetation und anderen organischen Materials wird Kohlestoff in massiven Mengen freigesetzt.
Die Brände rufen auch schwere soziale und ökonomische Probleme sowie Probleme in der öffentlichen Gesundheit hervor, während sie Lebensraum und -grundlage der Kleinbauern und Indigenen zerstören. Es gibt keine Zweifel mehr, dass die Brände von Menschen bewusst verursacht wurden und dass sie direkt mit der Agrarpolitik, speziell dem Ausbau der Viehzucht, verbunden sind.
Wir lehnen die Politik des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro vehement ab, wie auch die Politik anderer Regierungen, die die Entwaldung der Amazonasregion dulden, erlauben bzw. fördern. Denn nichts kann von größerem Interesse sein, als der Schutz der Natur und das Wohlergehen der Bewohner des Amazonas, denn nur dann ist auch unser Wohlergehen gesichert.
Wir fordern die Regierungen von Brasilien, Bolivien, Kolumbien, Peru, Ecuador, Venezuela, Guyana und Surinam dazu auf, gemeinsam einen Plan zum Schutz des Amazonas und gegen dessen Entwaldung durch willkürliche Brände zu entwickeln und umzusetzen.
Wir appellieren gleichzeitig an PolitikerInnen auf der ganzen Welt, nur dann Wirtschaftsverträge zu unterschreiben, wenn wir uns sicher sein können, dass dadurch nicht die Biodiversität unseres Planeten zerstört wird, wie es derzeit im Amazonas geschieht.
Dachverband lateinamerikanischer Vereine in Österreich